Jungvögel leiden unter dem Starkregen
Hamburg, 22. Mai 2013. Der Starkregen der letzten Woche – in Hamburg fielen beispielsweise 50 Liter auf einen Quadratmeter — macht es den Jungvögeln schwer. Obendrein ist es viel zu kalt für den `Wonnemonat` Mai. Pitschnass hocken viele Küken jetzt noch nackt im Nest. Bei anderen zeigen sich zwar schon die ersten Federansätze, doch isolieren diese noch nicht so gut wie das Gefieder der Altvögel. Nur Höhlenbrütern wie Meisen, Rotschwänze, Spatzen und Spechte sitzen etwas trockner. „Besonders Nestflüchter wie der Nachwuchs des Kiebitz leiden unter der Nässe“, sagt Peer Cyriacks, Ornithologe der Deutschen Wildtier Stiftung. „Sie sind dem Regen direkt ausgesetzt. Zum Aufwärmen schlüpfen sie dann bei den Eltern unter die Fittiche, die Küken werden „gehudert“.
Gerade jetzt in der Hochsaison der Brutzeit sind sintflutartige Regenfälle für alle Vogelarten fatal, die jetzt ihren Nachwuchs aufziehen müssen. „Es ist nicht nur die Nässe, sondern besonders die Nahrungsknappheit“, erläutert Peer Cyriacks. Tierisches Eiweiß ist wichtig für den Aufbau des Vogelkörpers – deswegen werden die meisten Jungvögel mit Insekten gefüttert. Doch diese sind derzeit schwer zu finden. Fluginsekten fliegen bei Regen nicht und selbst Raupen verkriechen sich. Nur ein Vogel hat es etwas leichter: Die Amsel frisst am liebsten Regenwürmer und die sind vor der Überschwemmung im Boden an die Oberfläche gekrochen und werden dort von den Amsel-Eltern eingesammelt.
PRESSEMITTEILUNG von www.DeutscheWildtierStiftung.de